Gelenkersatz bewegt
Patientengeschichte Peter Dietzel: Fit mit 78 – „Die OP nicht zu lange hinauszögern“
07.05.2019|

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Es passiert 2008 auf dem Weg zum Kletterfelsen. Peter Dietzel ist mit Freunden unterwegs und freut sich auf eine mehrstündige Kletterpartie in der Sächsischen Schweiz und das Einkehren danach. Er erinnert sich: „In sehr unwegsamem Gelände bin ich blöd aufgekommen und habe mir das linke Bein total nach hinten verdreht. Es tat höllisch weh.“

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Endoprothesen in Knie oder Hüfte ersetzen das verletzte oder verschlissene Gelenk. Patienten leben nach der Operation ohne Schmerzen und können alltägliche Arbeiten und auch viele Sportarten weiter oder wieder machen. Mit einigen wenigen Ausnahmen. So können Sportarten wie etwa Fußball, Tennis, Judo oder Abfahrtski, bei denen die Gelenke besonders stark belastet werden, zu einer vorzeitigen Abnutzung des künstlichen Gelenkes führen. Hinzu kommt die hohe Unfallgefahr. Bricht etwa bei einem Sturz die Endoprothese weg, kann sie in den meisten Fällen nicht erneuert werden und das Gelenk bleibt steif. Peter Dietzel sagt ganz klar: „Das wäre mir zu gefährlich gewesen. Ich wusste, dass ich mein Hobby aufgeben muss, sobald ich ein künstliches Gelenk habe.“
Künstliches Gelenk hilft gegen Unfallschäden

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Er geht wieder zum Arzt, der ihm zunächst Spritzen ins Knie verabreicht. „Aber er hatte mir schon gesagt, dass es keine Garantie gibt, dass das hilft“, erinnert Peter Dietzel sich. Und so ist es auch, die Spritzen zeigen keinerlei Wirkung. Ein künstliches Kniegelenk ist die einzige verbleibende Option. „Da war es höchste Eisenbahn. Der Arzt meinte zu mir, ich würde schon auf der Felge laufen.“ Er lacht bei der Erinnerung.

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An den Krankenhausaufenthalt schließt sich eine Reha an. „Die habe ich ambulant gemacht, denn die Klinik ist nur zehn Minuten von hier“, erklärt er. Morgens wird er vom Krankendienst geholt und mittags wieder nachhause gebracht. Er lacht: „Da konnte ich sogar meinen Mittagsschlaf weiter machen.“ Die Vormittage sind indes intensiv, er bekommt Behandlungen für das Knie, macht Übungen, Ausdauertraining und lernt, sich mit der Endoprothese richtig zu bewegen. Rund sechs Wochen dauert die Reha.
Fast alles ist wieder möglich

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Nur das Skifahren hat er aufgegeben. „Nur deswegen habe ich mit der Operation so lange gewartet“, sagt er. „Anderen Patienten würde ich immer raten, die OP nicht zu lange hinauszuzögern. Denn es geht einem danach so viel besser.“