Nachbericht
Digitalisierung hautnah erLeben: Initiative mit Staatsminister Schenk in der ACQUA Klinik
08.08.2019|
Gemeinsam mit Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Oliver Schenk besuchte die Initiative "Fortschritt erLeben – Patientenversorgung vor Ort" am 8. August 2019 die ACQUA Klinik in Leipzig. Bei einer Führung stellte der Chefarzt, Gründer und Geschäftsführer Prof. Dr. Gero Strauß eine Reihe an digitalen Innovationen vor. Am Ende des Rundgangs entlang des Patientenpfads hatten die Teilnehmer sogar die Gelegenheit, bei Prof. Dr. Strauß im Operationssaal zu hospitieren und konnten sich so ein Bild davon machen, wie eine optimale Standardisierung und eine hohe Ergebnisqualität durch Digitalisierung bei chirurgischen Eingriffen gelingen können. Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmer mit Staatsminister Schenk über die Möglichkeiten der Qualitätssteigerung in der Versorgung, die Digitalisierung im Gesundheitswesen und die aktuellen Herausforderungen der MedTech-Branche aus.
© BVMed/Fortschritt erLeben

© BVMed/Fortschritt erLeben

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Die Mitglieder der Initiative hoben hervor, dass die aktuellen Gesetzesvorhaben bereits in die richtige Richtung gingen, in mancher Hinsicht aber zu kurz griffen: Es sei essentiell, dass sowohl digitale Medizinprodukte mit niedriger (I und IIa) als auch mit höherer (IIb und III) Risikoklasse vergütet würden. Darüber hinaus sollten die Problematiken mit Blick auf die unterschiedlichen Datenschutzaufsichten und Datenschutzvorgaben in den einzelnen Bundesländern angegangen werden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es für eine Qualitätssteigerung in der Versorgung und der Weiterentwicklung patientenorientierter Lösung einer Fortschrittskultur und mehr Innovation bedarf.
Allerdings sehen sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen der MedTech-Branche mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die hohen Anforderungen der neuen EU-Medizinprodukteverordnung und die absehbaren Kapazitätsengpässe bei den Benannten Stellen werden lange Wartezeiten für die (Re-) Zertifizierung von Medizinprodukte zur Folge haben. Dies sei insbesondere für innovative kleine und mittlere Unternehmen eine existenzielle Bedrohung. Vor diesem Hintergrund sei es umso entscheidender, dass die Politik einen ressortübergreifenden "Strategieprozess Medizintechnik" anstößt. Die Landespolitik könne hierbei wichtige Impulse setzen und gute Beispiel aus der praktischen Versorgung in den Prozess mit einbringen.