Landespolitik
Gelebter Wissenstransfer – Landesregierung will Schleswig-Holstein als Forschungsstandort etablieren
09.02.2018|
„Die Stolpersteine und Bremsen vernetzter Gesundheit zu identifizieren und sich mit uns auf den Weg zu machen, sie gemeinsam wegzuräumen und zu lösen“ – dazu lädt Dr. Heiner Garg (FDP), Sozialminister des Landes Schleswig-Holstein, beim Mitte Januar in Kiel stattfindenden Gesundheitskongress „Vernetzte Gesundheit“ ein. Der Kongress befindet sich damit klar im Geiste des Koalitionsvertrages, auf den sich CDU, Bündnis 90/Die Grünen, und FDP unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in einer bundesweit bisher einmaligen Jamaika-Koalition geeinigt haben. In der Gesundheitspolitik soll insbesondere die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis vorangetrieben werden.
Dementsprechend stark setzt Sozialminister Garg auf gelebten Wissenstransfer: An Hochschulen sollen – nicht zuletzt im Feld der Medizintechnik – beispielsweise nach Vorbild des Lübecker BioMedTec Wissenschaftscampus Gründerzentren ausgebaut und die Institute im bundesweiten Wettbewerb unterstützt werden. Um Schleswig-Holstein gleichzeitig auch jenseits seiner Universitäten als Forschungsstandort zu etablieren, will die Landesregierung darüber hinaus den Zuzug außeruniversitärer Forschungseinrichtungen fördern und mittelstandsorientierte Forschungseinrichtungen stärken. So soll der Technologietransfer optimiert werden.
Ganz grundsätzlich strebt die Landesregierung dabei auch eine ausgeprägtere Vernetzung von Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft an. So hat sich die Jamaika-Koalition vorgenommen, Universitäten zu einem verstärkten Austausch mit Unternehmen zu ermuntern: Dieser soll durch eine verbesserte politische Unterstützung bei Ausgründungen und Kooperationen zusätzlich gefördert werden.
Ein solcher Informationstransfer zwischen Theorie und Praxis trägt dabei auch unmittelbaren Nutzen für den Patienten: Durch Kooperationen mit der Wissenschaft kann die fortschrittsbetonte MedTech-Branche beispielsweise durch evidenzbasierte Versorgungskonzepte oder eine höhere Attraktivität in Gesundheitsberufen aktiv Lösungen für Effizienz- und Produktivitätssteigerungen anbieten. Fortschrittliche Medizintechnologie leistet so einen Nutzen für Wissenschaft und Versorgungspraxis – und einen wichtigen Beitrag zum gesundheitspolitischen Fortschritt.