Landespolitik

Gelebter Wissenstransfer – Landesregierung will Schleswig-Holstein als Forschungsstandort etablieren

„Die Stolpersteine und Bremsen vernetzter Gesundheit zu identifizieren und sich mit uns auf den Weg zu machen, sie gemeinsam wegzuräumen und zu lösen“ – dazu lädt Dr. Heiner Garg (FDP), Sozialminister des Landes Schleswig-Holstein, beim Mitte Januar in Kiel stattfindenden Gesundheitskongress „Vernetzte Gesundheit“ ein. Der Kongress befindet sich damit klar im Geiste des Koalitionsvertrages, auf den sich CDU, Bündnis 90/Die Grünen, und FDP unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in einer bundesweit bisher einmaligen Jamaika-Koalition geeinigt haben. In der Gesundheitspolitik soll insbesondere die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis vorangetrieben werden.

Dementsprechend stark setzt Sozialminister Garg auf gelebten Wissenstransfer: An Hochschulen sollen – nicht zuletzt im Feld der Medizintechnik – beispielsweise nach Vorbild des Lübecker BioMedTec Wissenschaftscampus Gründerzentren ausgebaut und die Institute im bundesweiten Wettbewerb unterstützt werden. Um Schleswig-Holstein gleichzeitig auch jenseits seiner Universitäten als Forschungsstandort zu etablieren, will die Landesregierung darüber hinaus den Zuzug außeruniversitärer Forschungseinrichtungen fördern und mittelstandsorientierte Forschungseinrichtungen stärken. So soll der Technologietransfer optimiert werden.

Ganz grundsätzlich strebt die Landesregierung dabei auch eine ausgeprägtere Vernetzung von Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft an. So hat sich die Jamaika-Koalition vorgenommen, Universitäten zu einem verstärkten Austausch mit Unternehmen zu ermuntern: Dieser soll durch eine verbesserte politische Unterstützung bei Ausgründungen und Kooperationen zusätzlich gefördert werden.

Ein solcher Informationstransfer zwischen Theorie und Praxis trägt dabei auch unmittelbaren Nutzen für den Patienten: Durch Kooperationen mit der Wissenschaft kann die fortschrittsbetonte MedTech-Branche beispielsweise durch evidenzbasierte Versorgungskonzepte oder eine höhere Attraktivität in Gesundheitsberufen aktiv Lösungen für Effizienz- und Produktivitätssteigerungen anbieten. Fortschrittliche Medizintechnologie leistet so einen Nutzen für Wissenschaft und Versorgungspraxis – und einen wichtigen Beitrag zum gesundheitspolitischen Fortschritt.
  • Weitere Artikel zum Thema
  • Neues BVMed-Positionspapier: „MedTech-Investitionsfinanzierung in die  Krankenhausreform einbeziehen!“

    Der BVMed spricht sich dafür aus, die Investitionsfinanzierung für Medizintechnik in die Diskussion der Krankenhausreform einzubeziehen. „Es ist gut, dass die zukünftige Finanzierung der Gesundheitsversorgung gesichert werden soll. Die angedachten Maßnahmen der Krankenhausreform zur Konzentration von komplexeren Leistungsgruppen lassen aber den zentralen Baustein, die Investitionsfinanzierung der für die einzelnen Leistungsgruppen erforderlichen medizintechnischen Anlagegüter, bislang unberücksichtigt“, bemängelt BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Für die einem Krankenhaus zugewiesenen Leistungsgruppen müssten ausreichende Investitionsmittel für die räumliche und die medizintechnische Ausstattung bereitgestellt werden, um die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllen zu können. Mehr

  • BVMed zur Krankenhausreform: „Sachkosten-intensive Medizin bei der Krankenhausreform berücksichtigen“

    Der BVMed fordert zur anstehenden Krankenhausreform, die sachkosten-intensive Medizin zu berücksichtigen. „Die geplante Vorhaltefinanzierung kann – als Kernbestandteil der Reform der Krankenhausfinanzierung – zu Fehlentwicklungen führen, beispielsweise zu einem eingeschränkten Zugang zu medizinisch notwendiger sachkosten-intensiver Medizin“, warnt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Deshalb müssten für Behandlungsfälle mit einem hohen Sachkosten- bzw. Medizinprodukteanteil gute Lösungen entwickelt werden. Der Ansatz aus dem vergangene Woche bekannt gewordenen Arbeitsentwurf, die variablen Sachkosten vor der Ausgliederung der Vorhaltefinanzierung abzugrenzen, sei zu begrüßen, müsse aber sorgfältig und sachgerecht ausgestaltet werden, so die BVMed-Experten. Mehr

  • Bundesgesund­heitsministerium gibt Startschuss für Vorarbeiten zur Transparenzoffensive

    Die Vorarbeiten zum Transparenzverzeichnis mit Versorgungs- und Qualitätsdaten der Krankenhäuser sollen möglichst schnell beginnen. Darauf drängt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in einem Schrei­ben an die Deutsche Krankenhausgesellschaft, den GKV-Spitzenverband sowie den Verband der Privaten Krankenversicherung, berichtet das Deutsche Ärzteblatt Online. Mehr


©1999 - 2023 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik