Gesundheitspolitik
BVMed sieht im Koalitionsvertrag "zahlreiche positive Ansätze"
07.03.2014|
In dem Koalitionsvertrag, den CDU/CSU und SPD Ende 2013 geschlossen haben, sieht der BVMed zahlreiche positive Ansätze, um Anreize für eine Qualitätsverbesserung zu schaffen und die Verfahren zur Innovationseinführung zu forcieren.
- In der "strategischen Innovationspolitik" wird die Medizintechnik als Leitmarkt genannt, der "durch den demografischen Wandel eine besondere Bedeutung zukommt".
- In der Gesundheits- bzw. Versorgungsforschung soll insbesondere die Medizintechnik gefördert werden.
- Zur Förderung innovativer sektorübergreifender Versorgungsformen und für die Versorgungsforschung wird ein Innovationsfonds in Höhe von 300 Millionen Euro geschaffen. Der Innovationsfonds sollte auch für innovative Medizintechnologien und Versorgungsstudien genutzt werden.
- Die sektorübergreifende Qualitätssicherung mit Routinedaten soll durch ein neues Qualitätsinstitut ausgebaut werden.
- In den Krankenhäusern sollen "Leistungen mit nachgewiesen hoher Qualität" von Mehrleistungsabschlägen ausgenommen werden. Für "besonders gute Qualität" sind Zuschläge möglich. Die Qualität soll dabei risikoadjustiert und anhand wesentlicher Indikatoren gemessen werden.
- Die Methodenbewertungsverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für "Medizinprodukte mit hoher Risikoklasse" sollen "regelmäßig nach spätestens zwei Jahren abgeschlossen" sein. Die Verfahren des G-BA sollen damit deutlich beschleunigt werden.
- Die Sicherheit und die Qualität von Medizinprodukten sollen durch verpflichtende Register verbessert werden.
Diese Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zur Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung und der Prozesse im Gesundheitssystem bedürfen nunmehr einer sorgfältigen praxisorientierten Ausgestaltung. Der BVMed ist bereit, hierbei aktiv mitzuarbeiten.
-
Weitere Artikel zum Thema
-
Vorschläge des BVMed zur Entlastung und Stärkung der Pflege
Wir sind überzeugt: Pflegende können durch moderne Medizintechnologien entlastet und gestärkt werden. Dazu haben wir ein Diskussionspapier mit 7 Vorschlägen erarbeitet – für eine bessere Prozessgestaltung, mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie die Weiterentwicklung des Berufsbildes Pflege. Hier finden Sie alle Informationen zu #MedTech4Pflege.
Mehr
-
Stellungnahme zur Pflegereform | „Vorhandene Homecare-Strukturen und Technologien zur Entlastung der Pflege nutzen“
Der BVMed plädiert in der Diskussion um die anstehende Pflegereform dafür, die vorhandenen Strukturen der Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger stärker zu nutzen, um die Pflegenden besser zu entlasten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es gebe im Homecare-Bereich vorhandene Strukturen sowie qualifizierte und spezialisierte Pflegekräfte, die besser eingebunden werden müssten. Außerdem sollten Technologiepotenziale beispielsweise von digitalen Hilfsmitteln besser eingebunden und unterstützt werden, heißt es in der BVMed-Stellungnahme zum Referentenentwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG).
Mehr
-
BVMed Gesprächskreis Gesundheit mit MdB Stephan Pilsinger | „Krankenhausreform mehr an Qualitätskriterien ausrichten“
Die Krankenhaus-Strukturreform sollte mehr an Qualitätskriterien ausgerichtet werden, „statt aufgrund starrer Strukturvorgaben spezialisierte Einrichtungen auszuschließen, die gute Qualität bieten“. Sollten die Vorschläge der Regierungskommission 1:1 so beschlossen werden, „kommt das einem Kahlschlag in der stationären Versorgung vor allem in ländlichen Regionen gleich“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger auf dem Gesprächskreis Gesundheit des BVMed in Berlin. Auch der BVMed hat sich in der Diskussion um die Krankenhausreform dafür ausgesprochen, eine Orientierung an der Ergebnisqualität der Versorgung zeitgleich mit den strukturellen Fragen anzugehen.
Mehr