MedTech-Trends

Minimal-invasive Chirurgie

Auf Wachstum geeicht



Die zunehmende Etablierung der minimal-invasiven Chirurgie in Krankenhäusern, Kliniken und Praxen lässt die Anforderungen an die Medizintechnik-Hersteller stetig wachsen. Die Entwicklung neuer Instrumente und Techniken stellt für die Branche daher einen lukrativen Markt mit hohem Wachstumspotential dar. Das gilt auch für endoskopische Geräte. Internationale Studien prognostizieren der Sparte für die kommenden Jahre zweistellige Wachstumsraten.

Der Markt für Endoskopie-Produkte ist sowohl national als auch international stark fragmentiert. Weltmarktführer sind vor allem US-amerikanische Unternehmen wie Johnson&Johnson, Smith&Nephew, Boston Scientific und Stryker. Hinzukommen der japanische Endoskopie-Hersteller Olympus sowie das in Irland ansässige Unternehmen Covidien. Aber auch deutsche Firmen haben sich in diesem Bereich profiliert.

Deutsche Weltspitze bei Endoskopen

Das Feld der Endoskopie-Geräte beherrschen in Deutschland vor allem kleine und mittlere Unternehmen wie Richard Wolf, die Aesculap-Sparte von B.Braun sowie das Familienunternehmen Karl Storz. Mit einem Marktanteil von 36 Prozent dominierte das Tuttlinger Unternehmen Karl Storz im Jahr 2010 den internationalen Handel mit starren Endoskopen und lag damit noch vor Olympus Medical mit einem Anteil von 32 Prozent. Der Jahresumsatz des traditionsreichen Endoskop-Herstellers lag im Jahr 2011 bei 1,12 Mrd. Euro. Welches Wachstumspotenzial die Branche birgt, zeigt auch die Medtech-Sparte des Jenaer Optik-und Elektronikherstellers Carl Zeiss. Im Segment Mikrochirurgie konnte die Zeiss Meditech AG eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2011/2012 ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17,8 Prozent auf 378,3 Mio. Euro steigern. Auch die Siemens Healthcare GmbH agiert im Bereich minimal-invasiver Techniken vor allem mit bildgestützten Verfahren zur Diagnostik und Therapie. Nach Angaben des Unternehmens würden Therapielösungen im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie im Vergleich zum Gesamtumsatz des Unternehmens aber nur einen geringen Anteil ausmachen.

Trend zur Miniaturisierung geht weiter

Der Industrieverband Spectaris schätzt, dass in den Jahren 2012/2013 etwa 629 Mio. Euro Umsatz mit Produkten für „endoskopische und medizinische Zwecke“ erwirtschaftet wurden. Das entspricht 8 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Medizintechnik-Branche. Da sich der Trend zur Miniaturisierung fortsetzt, rechnen Experten auch zukünftig mit einer dynamischen Entwicklung in diesem Bereich. Nach einer Studie der indischen Consulting-Firma Koncept Analytics lag der weltweite Handel mit Endoskopen im Jahr 2010 bei 23,3 Mrd. US-Dollar. Bis zum Jahr 2016 rechnen die Experten mit einem Wachstum auf 33,7 Mrd. US-Dollar. Davon entfallen nach Angaben des britischen Marktforschungsunternehmens Companyandmarkets allein „mehr als ein Viertel des Marktes“ auf die Hauptdomäne der Endoskopie, die Laparoskopie.

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