Magen und Darm

Stoma-Therapien

Ein Stoma, auch künstlicher Darmausgang genannt, ist ein durch die Bauchdecke geleitetes Darmende zur Ableitung der Ausscheidungen. Die Ausscheidungen werden in einem individuell anzupassenden Beutel-System aufgefangen. In Deutschland haben rund 00.000 Menschen einen künstlichen Darmausgang.

Welche Erkrankungen können zu einem Stoma führen?
Hauptursache für eine Stoma-Anlage ist eine Darm- oder Blasenkrebserkrankung. Auch chronisch entzündete Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn oder Divertikulitis sowie Fehlbildungen, Unfälle oder Durchblutungsstörungen können Ursache sein.

Wie funktioniert die Versorgung eines Stoma?
In der frühen postoperativen Phase muss das frisch operierte Stoma einheilen. In dieser Phase erfolgt die Versorgung des Stomas mit speziellen Post-OP-Hilfsmittelsystemen, die noch nicht die finale Hilfsmittelversorgung darstellen. Erst nach Einheilung des Stomas werden die Stoma-Hilfsmittel individuell mit dem Betroffenen ausgesucht und angepasst.

Sowohl dieser Auswahlprozess als auch das Anleiten des Betroffenen zur selbständigen Versorgung erfolgt - sofern es der Patient wünscht - in der Klinik. Eine beratende Homecare-Fachkraft hat den Überblick über alle Hilfsmittel in der Stoma-Versorgung und kann aufgrund ihrer Erfahrung die bestmögliche Versorgung mit dem Betroffenen besprechen. Sie trainiert mit dem Patienten den Versorgungswechsel und bereitet die Überleitung in den häuslichen Bereich vor.

In der Häuslichkeit steht die Homecare-Fachkraft weiterhin als ständige Ansprechpartnerin zur Verfügung. Regelmäßige Hausbesuche dienen der Therapiekontrolle, durch die frühzeitigem unerwünschte Veränderungen des Stomas regelmäßig erkannt und Komplikationen verhindert werden können.
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