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 - Adipositas DAK Gesundheit und Johnson & Johnson Medical starten Adipositas-Kampagne

ArtikelBerlin, 21.09.2016

Die Krankenkasse DAK Gesundheit und das MedTech-Unternehmen Johnson & Johnson Medical haben mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums eine gemeinsame Aufklärungskampagne zum Thema Adipositas unter dem Titel "schwere(s)los" gestartet. Dazu gehört eine Fotoausstellung mit 26 Bilder und Geschichten aus der Sicht von Betroffenen. "Wir brauchen für das Thema Adipositas mehr Aufmerksamkeit der Politik und der Öffentlichkeit", sagte DAK-Vorstand Thomas Bodmer bei der Vorstellung der Kampagne in BerlinExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.. Dr. Chima Abuba, Geschäftsführer Johnson & Johnson Medical Deutschland und BVMed-Vorstandsmitglied, forderte einen nationalen Aktionsplan, um Prävention und Therapie der krankhaften Fettsucht zu verbessern. Nach der WHO-Definition sei Adipositas eine medizinische chronische Stoffwechselerkrankung mit vielen Begleiterkrankungen. "Adipositas muss in Deutschland endlich als Krankheit anerkannt und nicht länger als Zeichen eines selbst verschuldeten Lebensstils angesehen werden", so Abuba. Die zunehmende Stigmatisierung und Ausgrenzung der Betroffenen in Deutschland belegte eine Forsa-Umfrage zu Einstellungen in der Bevölkerung.

Adipositas ist eine Volkskrankheit

Die Forsa-Studie „XXL-Report: Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit“ im Auftrag der DAK zeigt auf: 71 Prozent der Bevölkerung finden stark Übergewichtige unästhetisch. Jeder Achte vermeidet bewusst Kontakt zu Betroffenen. Nach der repräsentativen Untersuchung glaubt die Mehrheit der Befragten, dass Fettleibige selbst schuld an den überflüssigen Pfunden und zu faul zum Abnehmen sind. Dabei ist Adipositas eine Volkskrankheit, die durch viele Faktoren entsteht. In Deutschland ist jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren adipös. Das sind 16 Millionen Menschen. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI über 40) hat sich im Zeitraum 1999 bis 2013 mehr als verdoppelt. Studien belegen, dass Adipositas als Auslöser für mehr als 60 Begleiterkrankungen gilt.

Vorurteile und mangelndes Wissen

Deutlich werden die Vorurteile, wenn es um mögliche Gründe für das starke Übergewicht geht. Fast jeder Zweite (47 Prozent) meint, dass Bewegungsmangel und vieles Sitzen schuld daran seien. 33 Prozent gaben falsche beziehungsweise ungesunde Ernährung an. Auch Fast Food (31 Prozent), Fertigprodukte (23 Prozent) sowie Zeitmangel und Bequemlichkeit (20 Prozent) gelten bei vielen als Auslöser von Adipositas. Hingegen scheinen gesundheitliche Gründe wie Stoffwechselstörungen oder genetische Disposition in der Öffentlichkeit gar keine Rolle zu spielen. „Mit einfachen Schuldzuweisungen Betroffenen gegenüber kommen wir nicht weiter, im Gegenteil“, sagt Claudia Luck-Sikorski. Die Professorin für Psychische Gesundheit und Psychotherapie an der Hochschule für Gesundheit in Gera unterstützt die aktuelle Untersuchung und unterstreicht: „Ausgrenzung und Stigmatisierung verschlimmern die Lage der Betroffenen. Sie können wie ein chronischer Stressor wirken, der krank machen kann.“

Behandlung der Adipositas

Als chronische Krankheit ist Adipositas nicht heilbar, aber therapierbar. Die S3-Leitlininien der Deutschen Adipositas Gesellschaft empfehlen einen ganzheitlichen Therapieansatz, der stadiengerecht und individuell abgestimmt sein muss. Zu den Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland gehören Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie (multimodales Konzept) sowie chirurgische Therapien. Die Entscheidung für oder gegen einen chirurgischen Eingriff trifft ein interprofessionelles Team, bestehend aus Hausarzt, Adipositas-Chirurgen und Therapeuten der multimodalen Therapie in enger Absprache mit den Betroffenen. Die Operation hat zum Ziel, Folgeerkrankungen zu lindern, dauerhaft das Gewicht zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Eines der bekanntesten Verfahren ist das Einsetzen eines verstellbaren Magenbands, wobei diese Methode nur noch selten durchgeführt wird. Andere Verfahren, wie die Schlauchmagenresektion und der Roux-en-Y-Magenbypass, finden weltweit am häufigsten Verwendung.
JJ-Geschäftsführer Abuba: "Als Unternehmen setzen wir uns für eine nationale Adipositas-Strategie in Deutschland ein, welche sowohl die Prävention als auch die Behandlung der Erkrankten umfassend in Betracht zieht. Dafür ist es wichtig, disziplinübergreifende Gespräche zu führen, um Lösungsansätze voranzutreiben. Zusammenarbeit und Partnerschaft auf allen Ebenen sind Voraussetzung für die Prävention und Therapie von Adipositas.

Infos rund um das Thema Adipositas und die Aufklärungskampagne „schwere(s)los“ gibt es im Internet unter www.aktion-schwereslos.deExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab..

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