Parkinson

GEO-Reportage zur Tiefen Hirnstimulation: "Das geplante Wunder"

Das Magazin GEO berichtet in seiner Juni-Ausgabe in einer ausführlichen Reportage über den "Hirnschrittmacher" gegen Parkinson. Unter dem Titel "Das geplante Wunder" schildert GEO-Redakteur Jürgen Broschart eindrucksvoll die Tiefe Hirnstimulation (THS) und wie er "den Tremor besiegte". Die Reportage soll laut GEO weiteren Parkinson-Patienten Mut machen, sich einem solchen Eingriff zu unterziehen.

GEO-Redakteur Jürgen Broschart leidet an Parkinson im fortgeschrittenen Stadium. Seine Bewegungen "sind unerträglich langsam" geworden. Erste Anzeichen stellte er 2007 fest. Seit 2009 hat er nach einer bildgebenden Diagnostik Gewissheit. Bei Parkinson-Patienten sterben die Zellen in der "Substantia nigra" im Gehirn, die Dopamin produzieren, nach und nach ab. Dopamin ist ein Botenstoff, der eine wichtige Rolle bei der Steuerung bewusster Bewegungen spielt. Das Fehlen von Dopamin löst unkontrollierte Muskelbewegungen oder zunehmende Steifheit aus.

Bislang gibt es kein Mittel, das Absterben der Zellen zu verhindern. Die Symptome lassen sich aber lindern. Dafür gibt es zwei Methoden: Medikamente und Neurostimulation.

Bei Jürgen Broschart halfen die Medikamente nicht gegen das Zittern. Die "Tiefe Hirnstimulation" ist seine letzte Hoffnung. Dafür werden während eines mehr als zehnstündigen Eingriffs zwei Elektroden ins Gehirn eingesetzt. Beide sind über Kabel mit dem Stimulator verbunden, der in der Brustregion unter die Haut implantiert wird und die elektronischen Impulse an die Elektroden und die betroffene Region im Gehirn abgibt. Der Patient erlebt den ersten Teil der Operation bei vollem Bewusstsein.

Eine solche OP "ist nach wie vor mit vielen Ängsten befrachtet", schreibt GEO in einer Pressemitteilung. Wie riskant ist ein derart weitreichender Eingriff ins menschliche Denkorgan, wie dauerhaft kann ein solcher "Hirnschrittmacher" die Beschwerden lindern? In der Reportage "Das geplante Wunder" in der Juni-Ausgabe von GEO schildert Jürgen Broschart, wie die Operation ihn und sein Leben verändert hat. Deren genauen Ablauf ergänzt seine Kollegin Johanna Romberg in einem Protokoll.

Der GEO-Beitrag ist die bislang persönlichste und direkteste Schilderung einer Tiefen Hirnstimulation. Sie soll weiteren Parkinson-Patienten Mut machen, sich einem solchen Eingriff zu unterziehen.

Zum GEO-Heft Juni 2015
  • Weitere Artikel zum Thema
  • Martina Frömel hat Adipositas und dank Magenverkleinerung mehr als 150 Kilo abgenommen | Heute engagiert sie sich in der Adipositas-Selbsthilfe

    Martina Frömel ist schon als Kind übergewichtig. Über Jahrzehnte quält sie sich mit Diäten. Der Erfolg bleibt aus, sie nimmt immer weiter zu. Nach der Geburt ihres dritten Kindes mit Anfang 30 wiegt sie fast 270 Kilo. Sie kann ihre Kinder kaum noch versorgen, ihr Mann und ihre Schwiegermutter übernehmen die meisten Arbeiten. Irgendwann will ihr Körper nicht mehr, sie bricht zusammen. In der Klinik wird die Diagnose Adipositas gestellt, eine chronisch-fortschreitende Krankheit, Martina Frömel erhält die richtige Hilfe. In mehreren Operationen wird ihr Magen verkleinert. Trotz mehrerer Komplikationen nimmt sie mehr als 150 Kilo ab und wiegt heute nur noch 116 Kilo. Die inzwischen 53-Jährige genießt, was heute wieder alles möglich ist. Mehr

  • Jörg Herklotz lebt seit mehr als drei Jahrzehnten mit Diabetes – dank einer modernen Insulinpumpe hat er immer weniger Einschränkungen

    Jörg Herklotz ist erst Mitte 20, als bei ihm im Vorfeld einer Operation zufällig Diabetes Typ 1 festgestellt wird. Zuvor hatte er nichts von der Krankheit bemerkt. Ab sofort muss er sich mehrmals täglich Insulin spritzen – und versucht dennoch, ein möglichst normales Leben zu führen. Er geht weiterhin arbeiten, pflegt seine Hobbies. Acht Jahre später erhält er die erste Insulinpumpe, mit der er die Krankheit noch besser im Griff hat. Inzwischen hat er bereits die vierte Gerätegeneration, die ihm dank des neuen „Hybrid Closed-Loop“-Systems ermöglicht, seinen Diabetes digital zu managen – und ihm damit noch mehr Freiheiten gibt. Mehr

  • Eckert Baier hat eine Herzmuskelschwäche: Die telemedizinische Fernbetreuung gibt ihm Sicherheit und Lebensqualität

    Mit Mitte 50 hat Eckert Baier eine langwierige Erkältung mit starkem Husten, die er nicht gut auskuriert. Der heute 70-Jährige ahnt nicht, dass die daraus resultierende Lungenentzündung sein Herz angreift und den Herzmuskel dauerhaft schädigt. Nachdem er einige Wochen später ständig müde und schnell erschöpft ist, stellt sein Arzt bei einer Untersuchung eine Herzmuskelschwäche fest. Medikamente helfen ihm über ein Jahrzehnt lang, normal zu leben. Als sich sein Zustand mit Ende 60 aber erneut verschlechtert, rät sein Herzchirurg ihm zur Implantation eines Defibrillators. 2019 findet die Operation statt. Heute fühlt sich Eckert Baier wieder besser – und ist mit seinem Sicherheitsnetz fürs Herz sehr zufrieden. Mehr


©1999 - 2024 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik