- Venöse Zugänge Neue Möglichkeiten in der Infusionstherapie durch Einsatz des PICCs
Artikel
Bild vergrößern ZVKs werden in der Intensivpflege eingesetzt. Mit ihnen hat der Arzt die Möglichkeit der schnellen und parallelen Verabreichung von Medikamenten ins zentralvenöse System. Der regelmäßige Wechsel ist im klinischen Setting unkompliziert. Durch die Lage am Hals ist die außerklinische Versorgung nicht möglich, da bei Komplikationen häufig schnell gehandelt werden muss.
Bild vergrößern Ports sind für Patienten, die eine Infusionstherapie über einige Monate oder Jahre erhalten müssen, eine ideale Lösung. Durch die subkutane Lage der Portkammer und der Punktion nach Bedarf, bieten sie dem Patienten maximale Freiheit in seinem Alltag. Der Patient kann dank spezialisierter Homecare-Dienstleister und Pflegedienste seine benötigten Infusionen zu Hause erhalten oder beispielsweise ambulant in einem MVZ (medizinischen Versorgungszentrum oder Tagesklinik).
Welcher Zugang eignet sich jedoch für Patienten, die eine Infusion über Wochen oder Monate benötigen und dafür nicht stationär betreut werden müssen oder wollen? Ein Port z. B. eignet sich sehr gut für die ambulante Therapie. Die Im- und Explantation muss jedoch durch einen operativen Eingriff erfolgen. Dies ist häufig ein großer Aufwand für eine sehr kurze Therapiedauer. Zudem ist er damit auch für den Patienten unkomfortabel.
Bild vergrößern Der PICC ist hierbei eine gute Alternative und kann die Versorgungslücke zwischen ZVKs und Ports schließen. Seine Platzierung kann am Patientenbett erfolgen und eine ambulante Infusionstherapie durch spezialisierte Homecare-Dienstleister und Pflegedienste ist möglich. Die Explantation bedarf keiner OP und hinterlässt nur eine kleine Narbe am Oberarm. Auch ist die Anlage häufig schmerzarmer.
Ist die Implantation eines Ports zeitweise, z.B. aufgrund einer Portinfektion, nicht möglich, dann kann der PICC zum sogenannten „Bridging“ (Überbrückung) eingesetzt werden bis die Infektion abgeheilt ist und ein neuer Port implantiert werden kann.
Bild vergrößern Bei palliativen Patienten ist die Implantation eines Ports häufig nicht mehr möglich (Narkoserisiko) und ein ZVK nicht erwünscht, da die Patienten häufig zu Hause versorgt werden wollen. Auch in dieser Situation kann der PICC einen sicheren Zugang für die Infusionstherapie bieten.
Der PICC-Katheter ist eine weitere wichtige Option, die dem Arzt für jegliche venöse Infusionstherapien zusätzlich zu einem ZVK oder Port zur Verfügung steht.