Medizinproduktegesetz - MPG

"Behördliche Zulassung verzögert Patientenzugang"

"Eine behördliche Zulassung verzögert den Zugang der Patienten zu Innovationen, kostet viel, bindet Ressourcen und bringt nicht mehr Sicherheit für den Patienten", so Dr. Niels Behrndt auf dem BVMed-Herbsttreff zum aktuellen Stand der Verhandlungen zur neuen Medical Device Regulation (MDR). Behrndt ist Kabinettschef des für die Medizinprodukteverordnung zuständigen EU-Kommissars Neven Mimica.

Er hob hervor, dass die Überarbeitung des Rechtsrahmens vor dem PIP-Brustimplantate-Skandal begonnen habe. "Der PIP-Skandal war ein Betrugsfall, der durch Zulassungsrecht nicht verhindert werden kann."

Der Fall habe aber die Schwachstellen des bestehenden Systems verdeutlicht. Dazu gehöre zum einen die unterschiedliche Kontrolle der Benannten Stellen in den Mitgliedsstaaten. Deshalb werde es eine verbindliche Verordnung und keine Richtlinien mehr geben. Zum anderen gehe es um eine verbesserte Kontrolle im Markt und bei den Herstellern. Die Benannten Stellen werden zu unangekündigten Kontrollen vor Ort verpflichtet. Bislang war es eine Kann-Bestimmung. Behrndt betonte, dass sich die Europäische Kommission sehr bewusst "strikt gegen eine behördliche Marktzulassung" ausspricht. "Wir haben die Vor- und Nachteile genau geprüft."

Da im Mai 2014 Wahlen zum EU-Parlament stattfinden, müssten die Verhandlungen zwischen Rat und Europäischem Parlament bis Ende März 2014 abgeschlossen sein, sagte Behrndt zum Zeitplan der Medizinprodukte-Verordnung. Mehr unter: www.bvmed.de (Presse).
  • Weitere Artikel zum Thema
  • Ambulante Strukturen stärken | Homecare-Management-Kongress der BVMed-Akademie am 21. September 2023

    Die Reform der ambulanten Versorgungsstrukturen und die Stärkung der Hilfsmittel-Versorgung stehen im Fokus des 10. Homecare-Management-Kongress der BVMed-Akademie am 21. September 2023 in Berlin. Dabei geht es in den Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops um tragfähige Versorgungskonzepte zur Sicherung der ambulanten Versorgung sowie die Weiterentwicklung und Digitalisierung der Hilfsmittel-Versorgung. Der BVMed-Kongress bringt Hilfsmittel-Leistungserbringer und -hersteller sowie Vertreter:innen der Politik, Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzteschaft und Pflege zusammen. Mehr

  • Vorschläge des BVMed zur Entlastung und Stärkung der Pflege

    Wir sind überzeugt: Pflegende können durch moderne Medizintechnologien entlastet und gestärkt werden. Dazu haben wir ein Diskussionspapier mit 7 Vorschlägen erarbeitet – für eine bessere Prozessgestaltung, mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie die Weiterentwicklung des Berufsbildes Pflege. Hier finden Sie alle Informationen zu #MedTech4Pflege. Mehr

  • Stellungnahme zur Pflegereform | „Vorhandene Homecare-Strukturen und Technologien zur Entlastung der Pflege nutzen“

    Der BVMed plädiert in der Diskussion um die anstehende Pflegereform dafür, die vorhandenen Strukturen der Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger stärker zu nutzen, um die Pflegenden besser zu entlasten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es gebe im Homecare-Bereich vorhandene Strukturen sowie qualifizierte und spezialisierte Pflegekräfte, die besser eingebunden werden müssten. Außerdem sollten Technologiepotenziale beispielsweise von digitalen Hilfsmitteln besser eingebunden und unterstützt werden, heißt es in der BVMed-Stellungnahme zum Referentenentwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG). Mehr


©1999 - 2023 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik