Endoprothetik
Kauder gegen staatliche Zulassung für Medizinprodukte
02.10.2013|
Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sprach sich in der Eröffnungs-Pressekonferenz zum zweitägigen Kongress "Qualitäts- und Sicherheitsinitiative – Endoprothetik 2013" deutlich gegen ein staatliches Zulassungssystem für Medizinprodukte aus. Der Kongress wurde gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie dem BVMed veranstaltet.
"Es ist ein Irrglaube, dass ein staatliches Zulassungssystem den Brustimplantate-Skandal verhindert hätte. Die Behörde hätte ebenso wenig vorhersehen können, dass der Hersteller nach erstmaliger Zulassung die Zusammensetzung des Silikon-Gels verändert", sagte Kauder. In Wahrheit schade eine staatliche Zulassung mehr als sie nutze. Kauder: "Wenn medizinische Innovationen wegen bürokratischer Hürden nicht flott in die Fläche kommen, dann hat das weniger mit mehr Patientensicherheit zu tun als vielmehr mit schlechterer medizinischer Versorgung."
Kauder befürwortete zudem, sich mehr um die Qualität im Versorgungsprozess zu kümmern: "Für uns geht es darum, wegzukommen von dem reinen Fokus auf die Produktzulassung, hin zu einem qualitätsgesicherten Versorgungsprozess." An der bestehenden deutlichen Trennung von Zulassungssystem auf der einen und Nutzenbewertung auf der anderen Seite solle festgehalten werden. Mehr unter:
www.bvmed.de (Presse).
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