3. Homecare-Management-Kongress
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Der gemeinsame Einführungsblock widmet sich dem
Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG). Mit dem Ziel, die Patientenversorgung zu stärken und die Versorgungsqualität zu sichern, wird dieses voraussichtlich u. a. folgende Neuregelungen einführen:
- die regelmäßige Aktualisierung und Anpassung des Hilfsmittelverzeichnisses
- die Ergänzung um die dazugehörigen Dienstleistungen
- eine umfassende Information über die individuellen Versorgungsansprüche
- die Überprüfung der Einhaltung der zugrunde liegenden Verträge.
Dies sind nur einige Bausteine in diesem patientenzentrierten Ansatz.
Damit die Reform hält, was sie verspricht, müssen die Neuregelungen von allen Beteiligten umgesetzt werden. Die Referenten erörtern gemeinsam die Anforderungen, die an eine erfolgreiche Umsetzung der Hilfsmittelreform geknüpft sind. Außerdem stellt sich die Frage, wie sich diese Neuregelungen auf die jetzige Patientenversorgung auswirken und welche konkreten Veränderungen auf die beteiligten Akteure (z. B. Homecare-Unternehmen) zukommen werden.
Die gesetzlichen Neuerungen bleiben jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn diese nicht mit einer verstärkten Vernetzung und einer verbesserten Kommunikation der beteiligten Akteure einhergehen.
Für eine adäquate Versorgung der stetig wachsenden Anzahl an multimorbiden Patienten bedarf es:
1. einer klaren Zieldefinition, wie die individuelle, zweckmäßige und medizinisch notwendige Versorgung aussehen soll,
2. der "passenden" Strukturen und Prozesse, die diese letztlich umsetzen sowie
3. einer verbesserten Kommunikation aller Beteiligten in diesem Prozess.
Denn nur ein ganzheitlicher Behandlungs- und Therapieansatz kann künftig den gewünschten Versorgungserfolg sicherstellen.
Der Nachmittag des Kongresses befasst sich daher intensiv mit dem Thema Vernetzung. Im Modul A werden sich die Referenten mit den Anforderungen an eine komplexe Vernetzung und der möglichen Rolle von Homecare anhand konkreter Praxisbeispiele auseinandersetzen.
Die Neuregelungen im Strafrecht (Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen – §§ 299a, b StGB) verunsichern zudem derzeit viele Akteure im Gesundheitswesen: es ist ungeklärt, welche Kooperations-formen künftig noch möglich sind und welche nicht bzw. wie Kooperationen künftig rechtssicher auszugestalten sind. Im Modul B werden sich die Referenten mit diesen und anderen Fragestellungen auseinandersetzen und anhand von Praxisbeispielen gemeinsam diskutieren.
Zielgruppe
Diese Veranstaltung richtet sich an Vertreter der Politik, Kostenträger, Krankenhäuser, Ärzteschaft, Pflege, Hilfsmittelleistungserbringer und -hersteller sowie alle weiteren Leistungserbringer, die an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung tätig sind.
Ziele
Ziel des 3. Homecare-Management-Kongresses ist es, die aktuellen gesetzlichen Neuerungen im Hilfsmittelbe-reich und im Strafgesetz zu kennen und deren mögliche Auswirkungen auf den Versorgungsalltag insbesondere für Homecare-Unternehmen zu bewerten.
Die Teilnehmer im Modul A lernen bestehende Netz-werke und die jeweilige Rolle von Homecare kennen und erörtern gemeinsam, ob diese Strukturen auf andere Therapiebereiche und Regionen übertragbar sind. Zudem sollen die Voraussetzungen ermittelt werden, die ein Homecare-Unternehmen erfüllen sollte, um Partner in einem solchen Netzwerk werden zu können.
Referenten
- Steven Anderson , stellvertretender Vorsitzender des BVMed-Vorstands; Senior Vice President HARTMANN Deutschland, PAUL HARTMANN AG, Heidenheim
- Anja Behr , Unternehmenseinheitsleiterin Sonstige Leistungserbringer, AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, Berlin
- Carsten Clausen , Leiter Business Unit Versorgungsmanagement & Senior Vice President Continuous Care, B. Braun Melsungen AG, Melsungen
- Dr. Siiri Doka , Leiterin Referat Gesundheitspolitik und Selbsthilfeförderung, Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V., Düsseldorf
- Christiane Döring , stellvertretende Vorsitzende des BVMed-Vorstands; Geschäftsführerin, GHD GesundHeits GmbH Deutschland, Ahrensburg
- Jörg Hackstein , Rechtsanwalt und Partner, HARTMANN Rechtsanwälte, Lünen
- Annika Hinzel , Medizinprodukteberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin im medizintechnischen Außendienst, Sanitätshaus müller betten GmbH & Co. KG, Engelskirchen
- Gernot Kiefer , Vorstand, GKV-Spitzenverband, Berlin
- Josefine Köpf , Staatsanwältin, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentrale zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten und Korruption im Gesundheitswesen, Frankfurt am Main
- Dr. Uwe Kraffel , stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Berlin
- Jana Künstner , Geschäftsführerin, VG medizinische Pfade UG, Rostock
- Dr. med. Udo Richter , Geschäftsführer und Inhaber, n:aip Deutschland GmbH, Fürth
Moderation
- Bettina Hertkorn-Ketterer , Rechtsanwältin, Kanzlei Hertkorn-Ketterer, Thalwil
- Wulf-Diethardt Rieck , Senior Consultant, pfm medical ag, Köln
Programm
- Hilfsmittelreform 2016 zur Sicherstellung der Versorgungsqualität – Hält sie, was sie verspricht?
- 09:00
Registrierung
- 09:30 | Bettina Hertkorn-Ketterer
Kongresseinführung
- 09:40 | Jörg Hackstein
Vorstellung der Hilfsmittelreform
- Inhalte der Neuregelungen
- Hintergründe zur Reform
- Vorstellungen zur Umsetzung
- Analyse, Bewertung und praktische Umsetzung der Reform – aus Sicht der beteiligten Akteure
- 10:10 | Gernot Kiefer
– aus Sicht der Kostenträger
- 10:30 | Anja Behr
– aus Sicht der Kostenträger
- 10:50
Kaffeepause
- 11:20 | Christiane Döring
– aus Sicht der Hilfsmittelleistungserbringer und Homecare-Unternehmen
- 11:35 | Steven Anderson
– aus Sicht der Hersteller
- 11:50 | Dr. Siiri Doka
– aus Sicht der Patientenvertretung
- 12:05 | Alle Referenten
Podiumsdiskussion
Wie müssen die Neuregelungen im Hilfsmittelbereich von allen Beteiligten umgesetzt werden, damit die Reform hält, was sie verspricht?
- 13:00
Mittagspause
- Modul A
- Vernetzung als Lösung für komplexe Versorgungsstrukturen – Akteure, Schnittstellen und Kommunikation
Moderation: Wulf-Diethardt Rieck
Welche Rolle kann Homecare in der Vernetzung spielen?
Impulse aus bestehenden Netzwerken
- 14:00 | Annika Hinzel
Aufbau eines Netzwerks: Projekt zur Überleitung von Patienten mit Schmerzpumpen
- Ziele, Akteure und Entstehungsprozess
- praktische Umsetzung gemeinsamer Versorgungsziele
- 14:15 | Dr. Udo Richter
Potentiale eines hausarztzentrierten Versorgungsnetzwerks für alle beteiligten Akteure
- Ziele, Akteure und Entstehungsprozess
- praktische Umsetzung gemeinsamer Versorgungsziele
- 14:30 | Jana Künstner
Aufbau eines Geriatrienetzwerks: Geri-Net-Wolgast – geriatrische Versorgung im Team
- Ziele, Akteure und Entstehungsprozess
- praktische Umsetzung gemeinsamer Versorgungsziele
- 14:45 | Referenten des Modul A und Plenum
Gemeinsame Diskussion und Analyse der präsentierten Modelle und Ableitungen für die Zukunft von Homecare unter Einbindung des Publikums
- Sind die Modelle auch für andere Indikationsbereiche anwendbar und damit in die Regelversorgung übertragbar?
- Welche Rolle sollte und kann Homecare in Versorgungsnetzwerken spielen?
- Welche Anforderungen an Homecare sind hierfür notwendig?
- Modul B
- Wieviel Vernetzung geht zwischen Kooperation und Korruption?
Moderation: Bettina Hertkorn-Ketterer
Welche Auswirkungen könnte die Gesetzgebung bspw. auf den Umgang mit den bisherigen Kooperationspartnern und damit auf die Patientenversorgung haben?
Grenzen der Zusammenarbeit: Was geht und was geht nicht?
- 14:00 | Bettina Hertkorn-Ketterer
Einführung in die Thematik
- Erläuterung der Thematik anhand praktischer Beispielen
- 14:05 | Dr. Uwe Kraffel
– aus Sicht der Ärzteschaft
- 14:25 | Carsten Clausen
– aus Sicht der Leistungserbringer und Hersteller
- 14:45 | Josefine Köpf
Umsetzung der gesetzlichen Regelung der §§ 299a, 299b StGB
- Wie bereitet sich die Staatsanwaltschaft auf die Umsetzung vor?
- Wann wird die Staatsanwaltschaft aktiv (Offizialdelikt)?
- 15:05 | Referenten des Moduls B und Plenum
Podiumsdiskussion unter Einbindung des Publikums
- Wieviel Vernetzung geht zwischen Kooperation und Korruption?
- Diskussion der praktischen Beispiele
- 15:45
Kaffeepause
- 16:15
Präsentation der Ergebnisse aus Modul A und B
- (Ende der Veranstaltung gegen 17:30 Uhr)
Anmeldung
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich, für die Sie eine Anmeldebestätigung per E-Mail erhalten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Fotoaufnahmen
Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich mit der Verwertung (Print, Digital, Online) der im Rahmen der Veranstaltung gefertigten Fotoaufnahmen einverstanden.
Stornierung
Wird eine Anmeldung nicht spätestens fünf Werktage vor dem Veranstaltungsbeginn schriftlich widerrufen, so wird die volle Teilnahmegebühr auch bei Nichtteilnahme fällig.- Datum
- Donnerstag, 01.12.2016 09:00 - 17:30 Uhr
- Ort
-
MELIÃ Hotel Berlin
Friedrichstraße 103 , 10117 Berlin
- Preis
-
435 € (pro Person, zzgl. Mehrwertsteuer)
- Download des Programmflyers (677 KB)