Gemeinsamer Bundesausschuss
Josef Hecken: "Pay for Performance" kommt nicht sofort
21.03.2014|
Die Vergütung medizinischer Leistungen nach Qualitätskriterien bleibe noch für einige Jahre nicht realisierbar. In dieser Legislaturperiode werde der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) "das Projekt nicht vollständig stemmen", zitiert die Ärzte Zeitung den Unparteiischen Vorsitzenden, Josef Hecken. Auch Rankings von Krankenhäusern werden nach seiner Ansicht nicht so schnell kommen.
Das geplante gesetzliche Qualitätsinstitut müsse zuvor erst implementiert werden. "Pay for Performance wird ein Prozess sein, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt", sagte Hecken in der Zeitung.
Die Regierung plant im Koalitionsvertrag eine Qualitätsoffensive im Krankenhausbereich. Gute Qualität soll damit finanziell belohnt, schlechte hingegen nicht bezahlt werden. Die Qualität soll dabei bezogen auf Risiken gemessen werden, um Verzerrungen zu vermeiden. Dies umzusetzen hält Hecken für schwierig, auch wenn die Richtung stimme. Der Behandlungserfolg sei auch "im hohen Maße von der Compliance abhängig", hob Hecken hervor. Der G-BA werde neben anderen Punkten auch die Schnittstellen der Sektoren betrachten. Mehr unter:
www.aerztezeitung.de (Politik & Gesellschaft).
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