Patientengeschichten

Körperstolz-Heldin Christine Raab will anderen Betroffenen Mut machen

Lymphödem nach Brustkrebs-Behandlung

Christine Raab (35) bekam, wie jedes Jahr 20.000 andere Frauen in Deutschland, ein Lymphödem infolge einer Brustkrebserkrankung. Dank einem modernen Kompressionsärmel kann sie heute Alltag und Berufsleben selbstbestimmt gestalten. Als Protagonistin der BVMed-Kampagne „Körperstolz“ will sie mit ihrer positiven Einstellung anderen Betroffenen Mut machen. Die Plakate mit Christine sind derzeit mitten in Berlin und am Flughafen Tegel zu sehen. Informationen, Motive und Patienteninterviews gibt es unter www.bvmed.de/koerperstolz.

Christine Raab ist freiberufliche Make-up-Artistin. Im November 2014 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Es folgten zahlreiche Untersuchungen und eine Operation, bei der befallene Lymphknoten entfernt wurden. Danach begann die Chemotherapie. „In der ersten Chemo-Woche habe ich konsequent nicht in den Spiegel geschaut. Ab der zweiten Woche ging es mir langsam besser und ich habe wieder angefangen, mich zu schminken“, erzählt Christine im Interview. „Man kann dem Gehirn suggerieren: Ich sehe gut aus, mir geht es auch gut. Ich habe dazu auch Videos gedreht und auf YouTube veröffentlicht.“ Diese Videos hätten anderen Betroffenen Mut gemacht und sie motiviert.

Nach der anschließenden Chemotherapie entwickelte sich bei Christine ein Lymphödem. Seitdem trägt sie einen Kompressionsärmel, der sie im beruflichen und privaten Alltag begleitet. „Irgendwann nach der Chemotherapie bemerkte ich beim Autofahren, dass mein rechter Arm total dick war. In der Klinik habe ich Patientinnen getroffen, die mir von ihrem Lymphödem erzählten. Ich bin natürlich gleich in die Praxis gefahren. Schnell stand fest, dass es ein Lymphödem ist, und man gab mir ein Rezept für eine Lymphdrainage“, so Christine. Zu Beginn der Behandlung, wenn der Arm noch sehr dick ist, wird zunächst mit Mullbinden und Bandagen gearbeitet. Diese werden mit einer speziellen Technik eng gewickelt, sodass durch Druck die Lymphflüssigkeit weggeschoben wird. Der Kompressionsärmel funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Wenn der Arm durch die Wickeltechnik wieder relativ dünn ist, wird der Kompressionsärmel im Sanitätshaus angepasst. „Der Kompressionsärmel ermöglicht mir einen normalen Alltag. Ohne ihn könnte das Lymphödem ziemlich schmerzhaft werden.“

Bei der „Körperstolz“-Kampagne des BVMed macht Christine mit, weil sie es wichtig findet, „den Leuten präsent zu machen, was der Körper für ein cooles Ding ist. Dass er so viel leisten kann und so viel macht, man das aber eigentlich kaum würdigt.“ Ihr Motto lautet: „Egal wie schlimm die Situation ist, man muss einfach das Beste daraus machen!“

Das ausführliche Interview mit Christine gibt es unter www.bvmed.de/christine.

Die BVMed-Kampagne „Körperstolz“ will das Verständnis für die Lebenssituation Betroffener stärken und die Bedeutung von Medizinprodukten für ein selbstbestimmtes und aktives Leben zeigen. Das Motto lautet: „Jeder Mensch ist einzigartig. Einigen helfen wir, wie alle anderen zu leben.“ Die Kampagne 2017 startet mit Motiven zu den Bereichen Schultergelenkprothese, Implantierter Defibrillator, Lymphödem nach Brustkrebs, Diabetes, Stoma, Inkontinenz, Tracheotomie/Laryngektomie, Dialyse und Künstliche Ernährung im Juni 2017 am Flughafen Tegel und auf Großflächen in Berlin. Die Motive werden auch am BVMed-Stand auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit vom 20. bis 22. Juni 2017 im City Cube Berlin präsentiert.

Informationen, Motive und Patienteninterviews gibt es unter www.bvmed.de/koerperstolz.
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