Branchenstudien
Fallstudie 3: Schlaganfall: Hypothermie
24.06.2002|
Zusammenfassung der Fallstudie:- Krankheitsbild: der Schlaganfall
- Die Ursache des Schlaganfalls
- Eine neue Behandlungsmethode: Die Behandlung mit Hypothermie
- Technisch werden zwei Verfahren der Hypothermie unterschieden
- Wirkungsvolle, lokale Hypothermie
Die vollständige Fallstudie als pdf-Dokument
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Krankheitsbild: der Schlaganfall
Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern. Je nach Quelle sind in Deutschland 250.000 bis 500.000 Menschen davon betroffen (die abweichenden Zahlen in Fallstudie 2 beziehen sich auf den akuten Schalganfall). 15 bis 20 Prozent dieser Patienten sterben innerhalb der ersten vier Wochen. Während sich etwa ein Drittel der Überlebenden ohne bleibende Behinderungen erholt, erleiden die anderen Lähmungen oder Ausfälle, oft mit dauernder Invalidität und Pflegebedürftigkeit verbunden. Die Kosten der Pflege können je nach Schwere des Schlaganfalls bis zu 100.000 Euro pro Jahr betragen.
Die Ursache des Schlaganfalls
Grundsätzlich wird der Schlaganfall durch eine plötzliche Mangeldurchblutung des Gehirns ausgelöst. Die Ursache des Schlaganfalls kann das Platzen eines Blutgefäßes mit nachfolgendem Bluterguss in das Gehirngewebe sein. In etwa 80 Prozent der Fälle verstopft ein Blutgerinnsel ein zum Gehirn führendes Gefäß. Die Mangeldurchblutung führt zu einer örtlichen Entzündung mit Wassereinlagerung und zum Absterben von Gehirngewebe. Dies führt vor allem in den ersten drei bis fünf Tagen nach dem Schlaganfall zu einem Anschwellen des Gehirns und zu einem Anstieg des Hirndruckes.
Eine neue Behandlungsmethode: Die Behandlung mit Hypothermie
In der Zeitspanne von bis zu fünf Tagen nach dem Schlaganfall kann Kälteanwendung – die Hypothermie – durch Reduzierung der Körpertemperatur den Stoffwechsel herabsetzen, also das Einlagern von Wasser verringern und das Absterben von Gewebe verlangsamen.
Aus den Anfängen der Herzchirurgie ist bekannt, dass eine Senkung der Körpertemperatur den Stoffwechsel um ca. 10 Prozent reduziert. Klinische Studien belegen den Zusammenhang zwischen der Körpertemperatur von Schlaganfallpatienten und dem klinischen Ergebnis. Je niedriger die Körpertemperatur, desto besser war der klinische Verlauf für den Patienten.
Technisch werden zwei Verfahren der Hypothermie unterschieden
Das Abkühlen von außen, mit Hilfe von Kühldecken, wasserführenden Matratzen oder durch kalte Spülungen des Magens. Nachteil bei dieser Methode ist, dass die Temperaturkontrolle schwierig ist, die Abkühlung langsam erfolgt und die Patienten die Abkühlung als sehr unangenehm empfinden.
Vorteilhaft ist die lokale Abkühlung durch Einführen eines Kathetersystems in den Körper. Die Abkühlung des betroffenen Gewerbeareals wird schneller erreicht, wobei der Temperaturverlauf genau kontrolliert und gesteuert werden kann. Je schneller die therapeutische Hypothermie erreicht werden kann, um so größer sind die Chancen, Hirngewebe, das vom Absterben bedroht ist, zu retten und die Folgen des Schlaganfalls einzuschränken.
Wirkungsvolle, lokale Hypothermie
Neue Hypothermie-Systeme zur Regulierung der Körpertemperatur bestehen aus einem Steuergerät und einem Kathetersystem. Der Katheter, von der Leiste her in den Körper eingeführt, wird in die große Hohlvene platziert. Kühlflüssigkeit zirkuliert im Katheter. Während das Blut um den „kalten“ Katheter herumfließt, sinkt seine Temperatur. Entsprechend nimmt die Körpertemperatur ab und kann kontrolliert in einem Temperaturbereich von 32 bis 37°C gehalten werden.
Die vollständige Fallstudie als pdf-Dokument
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