Gesundheitswirtschaft
BDI: Standortfaktoren für Gesundheitsunternehmen verbessern
Berlin, 17.03.2021|
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Politik aufgefordert, die Standortfaktoren für Unternehmen im Gesundheitsbereich zu verbessern. Die Bundesregierung müsse die Produktion und Entwicklung von Schutzgütern, Arzneimittel und digitalen Gesundheitstechnologien vereinfachen, heißt es in einem BDI-Strategiepapier zur industriellen Gesundheitswirtschaft.
Genehmigungsverfahren für den Bau und Betrieb von Industrieanlagen müssten demnach beschleunigt werden. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren seien ein „extremer Standortnachteil“ für Deutschland. Für bestimmte Anlagen und Prozesse sollte es Verfahrenserleichterungen geben, damit bestimmte Anlagentypen von der Genehmigungspflicht nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz freigestellt werden. „Alternativ käme in Betracht, Anlagen zur Erforschung und Herstellung von Arzneimitteln und Impfstoffen zur Bekämpfung der Coronapandemie über Sonder- beziehungsweise Ausnahmegenehmigungen zu priorisieren.“
Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, erklärte: „Die frühzeitige Entwicklung eines deutschen Impfstoffs darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Politik weiter an den Standortfaktoren für Unternehmen im Gesundheitsbereich arbeiten muss.“ Unternehmen mit innovativen Zukunftstechnologien drohten Deutschland zu verlassen, weil entscheidende Standortfaktoren fehlten. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Bundesregierung Bürokratie abstellt, Gesundheitsdaten nutzbar macht und deutlich mehr in Digitalisierung investiert.“
Quelle:
dpa/aerzteblatt.de
Download:
BDI-Strategiepapier Industrielle Gesundheitswirtschaft
-
Weitere Artikel zum Thema
-
Wirtschaft entlasten: Deutsche wünschen sich Bürokratieabbau und Förderung des Mittelstands
Der Abbau von Bürokratie, die Förderung des Mittelstands und die Senkung der Energiesteuern sind für die Deutschen die überragenden Themen, um die Wirtschaft zu entlasten. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des BVMed. „Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert im internationalen Wettbewerb an Boden. Wir müssen jetzt gegensteuern und geeignete Maßnahmen ergreifen, um insbesondere die stark mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche zu fördern und von Bürokratie zu entlasten“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.
Mehr
-
MdEP Bernd Lange beim BVMed: Rahmenbedingungen für die Medizintechnik-Branche stärken
Die Infrastruktur im Gesundheitssektor ist nicht nur für die Gesundheit der Menschen entscheidend, „sondern auch für den Wirtschaftsstandort Europa und Deutschland. Wir müssen deshalb die Strukturen und unsere Lieferketten in kritischen Sektoren wie der Medizintechnik stärken“. Das sagte der Europaabgeordnete Bernd Lange (SPD) bei einem BVMed-Gesprächskreis. Lange ist unter anderem Vorsitzender des Internationalen Handelsausschusses (INTA) im Europäischen Parlament. Zu den hohen regulatorischen Hürden für die Medizintechnik-Branche durch die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) merkte Lange an, dass eine gesetzliche Änderung jederzeit durch eine Initiative der EU-Kommission möglich sei.
Mehr
-
Bundestag: Forderung nach Sofortprogramm für die deutsche Wirtschaft beraten
Eine „Wirtschaftswende“ und ein „Sofortprogramm für die deutsche Wirtschaft“ fordert die CDU/CSU-Fraktion in einem Bundestags-Antrag. Die Abgeordneten fordern unter anderem, dass sich die Bundesregierung im Europäischen Rat für den Stopp des Vorhabens einer „Europäischen Lieferkettenrichtlinie“ einsetzt. Außerdem sprechen sie sich für ein Belastungsmoratorium aus, das bis Ende 2025 keine zusätzliche Bürokratie für Wirtschaft und Bürger vorsieht.
Mehr